Farbmühlen

Wir sind in den letzten Jahrzehnten von der Farbindustrie eine fertige, feine Farbe gewohnt und denken nicht mehr über die Produktion, die Feinheit der Pigmente und den Einsatz von Farbmühlen nach.

Noch in der 1952 erschienenen 9. Auflage von Carl Koch´s „Grosses Maler Handbuch” sind in der Abteilung Werkstoffkunde bei den Abschnitten „Feinheit der Mahlung” und „Härte der Farbstoffe” auf den Seiten 221/222 folgende Sätze zu finden:
„Deswegen sollte jede Malerwerkstätte zumindest eine gut arbeitende Trichtermühle haben. Einfaches Mischen und Sieben kann allenfalls für Grundierfarben ausreichen”.

Bis 1960 rührten viele Maler einen Teil ihrer Farben in ihrer Werkstatt noch selber an. Das galt vor allem für die Vorstreichfarben, während der Schlusslack schon als Fertigprodukt gekauft wurde.

Von den Farbmühlen, die in den Malerbetrieben im Einsatz waren, zeigen wir in diesem Kabinett Mühlen mit Handbetrieb, teils mit großem Schwungrad, und auch einige mit einem Elektromotor als Antrieb. Dieses ist dann schon die jüngere Mühlen-Entwicklung.

In früheren Malergenerationen ohne Farbmühlen wurde mit dem Mörser beziehungsweise mit dem Reibstein das Farbpigment zerkleinert und zu möglichst feinem Pulver gerieben, um einen feinen, „pigmentkornfreien” Anstrich zu erreichen.

R.G. 2014

Farbmühle mit Schwungrad

Farbmühle mit
Schwungrad 6)

Farbmühle mit Elektrobetrieb

Farbmühle mit
Elektrobetrieb 6)