Werkstatt um 1600

Handwerkliche Malerei und Kunst waren in den vergangenen Jahrhunderten nicht voneinander zu trennen. Aufgabe und Auftrag der Maler war es, zu schmücken, darstellend zu erzählen und zu interpretieren.

Nach unserem heutigen Verständnis glich eine damalige Malerwerkstatt eher einem Atelier. Das ergab sich schon aus der Art der Aufträge. Kirchen, Rathäuser und eine kleine Schicht reicher Bürger waren die Hauptauftraggeber.

Bei vielen Aufträgen haben die Maler mit Holzschnitzern und Glasern berufsübergreifend zusammengearbeitet und waren anfangs noch gemeinsam in einer Zunft vertreten.

Die Maler wurden auch Schilderer genannt, weil sie im kirchlichen Bereich die Aufgabe hatten, die biblischen Geschichten und Legenden zu illustrieren.

Im weltlichen Bereich wurden Gesetze und Vorschriften bildlich dargestellt, weil ein Teil der Bevölkerung nicht lesen und schreiben konnte.

Ursprünglich stammt der Begriff der Schilderer (lat.: scildere) auch daher, dass die Maler die Schilde und Rüstungen der Ritter nach Wunsch bemalt und die Wappenschilder der Adligen gestaltet haben.

Außer dem praktischen Können war das Wissen über die Zusammensetzung der Malmittel das größte Kapital der Maler. Die Farben wurden in der Werkstatt selbst aus Pigmenten und Bindemitteln hergestellt. Die Pigmente bestanden überwiegend aus Mineralien, aus Erden und Steinen, die im Mörser zerstoßen und gerieben wurden.

Als Bindemittel wurden Baumharze, Pflanzenöle aber auch Kaseine und andere natürliche Stoffe, meist nach eigenem Rezept, verwandt.

Aus Bleierzen und Säure wurde das giftige Bleiweiß hergestellt, eine lichtbeständige Farbe von hoher Deckkraft.

S.W. 2012

Pigmentschatulle

Pigmentschatulle 6)

Der Kunstmaler bei der Arbeit

Kunstmaler bei der
Arbeit 1)

Pigmentreibe und Malmittel

Pigmentreibe und
Malmittel 3)