Holz- und Marmormalerei

Diese Technik war bis in die 1930er Jahre weit verbreitet. Anstelle teurer Hölzer und verschiedener Steine, insbesondere Marmor, ließen sich die Auftraggeber das Gewünschte malen. Auch in Kirchen und Theatern war diese Art der Illusionsmalerei beliebt. Es gab Vorlagen mit genauen Arbeitsanleitungen. Als Pigment wurden lasierende Werkstoffe verwendet, also solche, die den Untergrund durchscheinen ließen. Als Bindemittel dienten neben Öl auch Bier und Essig. Beliebt waren Imitationen von Eiche, Nussbaum, Mahagoni und Birke. Als Marmor wurde weißer Bruchmarmor, meergrüner oder roter Marmor bevorzugt.

Stuccolustro, der Glanzstuck, wurde auf Holzsäulen-Konstruktionen mit Mörtelputz aufgebracht, dem die Farbpartien eingearbeitet wurden. Diese Oberflächen wurden zur absoluten Glätte geschliffen und ohne weiteren Farbauftrag gewachst und poliert.

Marmorimitation kam zur Anwendung, weil es schwierig und sehr teuer war, den schweren Marmor aus Italien zu transportieren. Unabhängig von den Kosten hat sie sich schon früh zu einer eigenständigen Dekorationstechnik entwickelt.

Anfang des 20. Jahrhunderts etablierten sich viele private Malschulen, in denen die Holz- und Marmormalerei gelehrt wurden. Im Eigenstudium konnten sich die Maler mit Hilfe zahlreicher Vorlagenwerke diese Dekorationstechniken aneignen.

H.P.-Z. 2012

Büste in Marmormalerei

Büste in Marmormalerei 1)

Holzmalerei in praktischer Anwendung

Holzmalerei in praktischer Anwendung 6)